Ein perfektes Zusammenspiel der Generationen

Im Weingut Oster arbeitet man Hand in Hand

Hermine Hagen aus Ediger-Eller ist gelernte Erzieherin, hat in der Vergangenheit unter anderem im Kloster Ebernach in Cochem gearbeitet. In diesem Jahr wird sie ihren 70. Geburtstag feiern. Seit mittlerweile drei Jahren gehört sie zum Team des Familien-Weinguts Walter J. Oster und war zwischenzeitlich auch bereits in der Wajos-Lounge im Ortsteil Eller tätig. Für Hermine Hagen kommt es nicht in Frage, im Rentenalter die Arbeit gänzlich niederzulegen: „Ich möchte fit bleiben und da liegt es doch nahe, dass ich wohnortnah bei Familie Oster mitwirke.“ Ihre Kollegin Petra Wuttke feiert im kommenden Jahr sogar ihren 80. Geburtstag und ist ebenfalls voller Tatendrang im Weingut tätig. Als Journalistin hat sie unter anderem bereits für das ZDF gearbeitet. Zudem hat sie Jura studiert und viele Jahre beruflich wie privat in Köln verbracht. Auch sie möchte weiterhin aktiv bleiben, denn „einfach nichts zu tun, das macht mir keinen Spaß“, erzählt sie. Bereits seit 16 Jahren ist Petra Teil des Weingut-Teams. Im Renteneintrittsalter kam sie an die Mosel, „da ich es hier wunderschön finde.“ Die beiden Frauen fühlen sich im Weingut Oster sehr wohl. Besonders den Kontakt und die Gespräche mit den Gästen schätzen sie an ihrer täglichen Arbeit. Hermine berichtet erfreut darüber, dass es hier und da sogar vorkommt, dass Stammgäste nach ihr oder ihrer Kollegin fragen, wenn sie mal nicht vor Ort sind.

Dass es im Weingut große Altersunterschiede unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gibt, sehen beide als Vorteil. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut und gerade die große Altersspanne von 17 bis 79 Jahren ist das Besondere im Team. „Es macht einfach Spaß mit den jungen Kollegen zu arbeiten, wir ergänzen uns sehr gut“, sagt Hermine. In vielen Situationen können sie mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen rund um die Region überzeugen. Petra erinnert sich hier zum Beispiel an ein junges Pärchen, das zu Gast war und eine Planwagenfahrt unternehmen wollte sowie weitere Freizeittipps benötigte. Sie konnte sofort weiterhelfen und stellte umgehend den richtigen Kontakt für die Planwagenfahrt her. So profitieren die Gäste des Weinguts immer wieder durch den Erfahrungsschatz der beiden Mitarbeiterinnen. Die jüngeren Kolleginnen und Kollegen glänzen dagegen im Umgang mit gleichaltrigen Zielgruppen: „Bei jungen Gästen sind eben auch unsere jüngeren Mitarbeiter die perfekten Ansprechpartner. Und das machen sie super, sprechen mit den Gästen direkt auf Augenhöhe“, erzählt Hermine vom perfekten Mix in der Belegschaft des Weinguts. Die Generationen arbeiten sehr gut zusammen, helfen und ergänzen sich gegenseitig.

Nicht nur Mitarbeiter, sondern Familienmitglied

Hermine und Petra arbeiten gerne im Weingut Walter J. Oster: „Natürlich ist es manchmal auch anstrengend, aber ich habe bislang noch nicht eine Sekunde bereut, dass ich hier angefangen habe“, schwärmt Petra. Wie lange sie sich noch vorstellen können zu arbeiten? Bei dieser Frage sind sich beide einig: „Open End, solange es Spaß macht!“ Sie fühlen sich wohl im Familienunternehmen, denn man ist hier tatsächlich ein „Familienmitglied“, wie Petra sagt. Der Betrieb lege Wert darauf, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst einbringen können und bei neuen Ideen oder Wünschen das direkte Gespräch suchen. „Dass zwei Generationen mit unterschiedlichen Vorstellungen und Gedanken einen Betrieb leiten, ist nicht selbstverständlich und ein schönes Konglomerat“, bewertet sie die Unternehmensführung durch Familie Oster.

Und diese gibt die lobenden Worte gerne zurück. Auch Isabelle Oster schätzt das Zusammenspiel von Jung und Alt: „Es passt einfach perfekt zusammen und macht riesigen Spaß“. Ihre beiden Kolleginnen sieht sie in vielen Bereichen als Vorbilder: „Zugegeben: Eine gestandene Hausfrau erkennt schneller und besser als wir jungen Menschen, wenn einmal Unordnung im Betrieb herrscht oder es an anderen Stellen hakt. Natürlich sind wir dann zum Beispiel bei den körperlichen Arbeiten schneller. Egal welche Aufgaben anstehen, so spielen wir uns gegenseitig immer wieder den Ball zu und sorgen dafür, dass der Laden läuft.“ Im Weingut Walter J. Oster, das im Winzerberuf auch den eigenen Nachwuchs ausbildet, sind derzeit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Isabelle sieht den Betrieb damit für die diesjährige Saison gut besetzt: „Ein oder zwei Mitarbeiter mehr können natürlich nicht schaden, da es bei Krankheitsfällen schon mal eng werden kann. Aber grundsätzlich sind wir gut aufgestellt.“ Bei der Weinbergs-Arbeit wird das Team unterstützt von einer polnischen Familie, die ebenfalls bereits in zweiter Generation im Weingut arbeitet. „Die Kommunikation funktioniert problemlos und auch hier ist die Zusammenarbeit einfach sehr harmonisch“ freut sich Isabelle.

Und wenn doch einmal Fachkräfte-Engpässe bestehen? Seit Jahresbeginn ist Isabelle Oster stellvertretend für das Familien-Weingut Mitglied in unserem Netzwerk „Tourismuscluster Eifel Mosel Hunsrück“. Hier entwickeln wir gemeinsam mit IHK, DEHOGA, BBS Cochem, den Tourismusorganisationen und vielen Hotel- und Gastronomiebetrieben Ideen und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel im Gastgewerbe. 

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